· 

Draußen & Drinnen

Oder BUTEN UND BINNEN wie man in Norddeutschland sagt!

Beides ist im Sommer in Shanghai so anders als wir es aus Deutschland gewohnt sind.

 

Da draußen vor meiner Fensterscheibe ist es momentan meistens über 30 Grad warm und dazu ist es schwül mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, die mir entgegenströmt, wenn ich das Haus verlasse. Abends kühlt es nur unmerklich runter und am frühen Morgen hat es dann meist immer noch 29 Grad. Das ist dampfig, das ist anstrengend und ich merke, dass mein Körper sich da noch nicht ganz drauf eingestellt hat. Zu der Wärme kommt die Luft, also die Luftqualität. Bevor wir also morgens nach dem Aufstehen die Fenster aufreißen, um "frische Luft" und Sauerstoff hereinzulassen, werfen wir einen Blick auf unsere App, die uns sagt, wie es um die Luftqualität in der Umgebung bestellt ist. Bei grün und gelb wird lange gelüftet, bei orange nur kurz, um wenigstens die verbrauchte Luft aus den Zimmern zu vertreiben und bei rot oder lila (so schlechte Luftwerte hatten wir bisher aber noch nicht) wird das Lüften auf später verschoben, da sich im Laufe des Tages die Werte doch immer wieder verändern. Der im besten Fall also morgens hereinströmenden Luft merkt man allerdings kaum an, dass sie "frisch" ist, denn sie ist natürlich trotzdem warm und feucht. Da wünsche ich mich dann für einen kurzen Moment auf eine Hütte im Wettersteingebirge mit herrlich kühler Alpenluft und Kuhglocken-Gebimmel. Am Nachmitttag oder Abend hat sich die Hitze und Feuchtigkeit dann soweit verdichtet, dass ein meist kurzes Gewitter mit einem ordentlichen Regenguss auf die Stadt nieder prasselt. Wenn man genau in diesem Moment draußen mit dem Roller unterwegs ist (wie ich gestern nach dem Elternabend) dann ist man zwar so plitschnass, dass es schon wieder lustig ist, aber immer noch nicht wirklich erfrischt. Herzlich Willkommen in den sommerfeuchten Subtropen!

 

Im Haus (also drinnen) ist es auch anders als in Deutschland! Erstens ist es natürlich viel größer als in unseren 4 Wänden Zuhause. Die feuchte und warme Luft, die am Morgen ins Haus gelassen wurde, muss nun einige Prozeduren über sich ergehen lassen. Da wären zum einen die 4 Luftfilter, die im Haus verteilt stehen, die Umgebungsluft fortlaufend filtern und so die Feinstaubwerte im Innenraumbereich in den einstelligen Bereich bringen. Dazu kommt des weiteren die Klimaanlage, die die Luft auf uns angenehme 28 Grad runterkühlt und gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit reduziert. Ansonsten würde meine Wäsche auf dem Wäscheständer ewig zum Trocknen brauchen und meine Wäsche im Schrank anfangen vor sich hin zu gammeln.

 

So haben wir zwar einen großen und schönen Garten mit Terasse und Platz zum Fussball oder Federball spielen, aber bisher haben wir das alles noch gar nicht intensiv nutzen können. Nach kurzer Zeit da draußen zog es mich wieder hinein, was an sich total untypisch für mich ist. Die Zeit von Mitte Juni bis Mitte September läd einfach nicht dazu ein, viel Zeit im Garten zu verbringen. Das kommt dann hoffentlich bald. Draußen bin ich meist mit dem Radl oder Roller unterwegs und freue mich über den Fahrtwind, der für eine gewisse Erfrischung sorgt. Selbst Hund Harry verlässt das Haus in diesen Tagen immer nur für eine kurze Runde durch den Garten und eine etwas längere Runde mit mir zusammen, um im Compound beim Gassigehen seine Reviermarken neu zu setzen. Danach liegt er dann schnaufend in der Ecke und muss sich erholen. Ist halt auch kein Labrador-freundliches Sommer-Klima hier.

 

Ach, und da draußen (und zu meinem Ärger manchmal auch drinnen) gibt es ja auch noch diese aufdringlichen Mücken, aber das ist dann wieder ein anderes Thema! Und dem geplagten Ammersee-Westufer muss ich in diesem Sommer ja auch nichts von Mücken erzählen....

 

Herzlich Grüße gen Westen!

die Gatzingerin