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Unser 12. Monat

Dieser Juli war für uns ein verrückter, komplett unvorhersehbarer Monat. Ein Sommerferienmonat in dem nix wirklich so lief, wie wir uns das vorgestellt hatten. Es fing an mit einem kleinen, anscheinend gammeligen Stück Fisch, was der Gatzinger zu Beginn des Monats gegessen hatte. Der Fisch hat ihn lahmgelegt, aber komplett. Rien ne va plus. Es folgten Tage daheim, Tage im Bett, Besuche beim Arzt und Nachwehen, die sich durch den ganzen Monat zogen.

 

Eigentlich wollten wir zu Beginn des Monats 2 Wochen in den Urlaub fliegen, davon eine Woche mit Freunden zusammen. Wir haben unsere Flüge aber immer wieder verschieben und am Ende komplett stornieren müssen. Es blieben uns nur Fotos unserer Freunde von einer Reise ohne uns. Es fiel uns allen gar nicht so leicht, uns immer wieder von unseren Reiseplänen und der Vorfreude verabschieden zu müssen und als wir nun doch noch eine Woche am Monatsende gebucht hatten, traute sich keiner von uns, sich wirklich auf den Urlaub zu freuen.

 

Naturlich gab es ein bisi alternativ-Programm für uns in Shanghai. Museum. Treffen mit Freunden. Trampolinhalle. Verabschiedungen. Übernachtungen. Tempel. Aber da die sommerliche Regenzeit in diesem Jahr doppelt so lang gedauert hat wie normalerweise, erschien es an vielen Tagen nicht wirklich verlockend, etwas zu unternehmen. Entweder Regen oder Hitze oder auch mal beides zusammen. Das war für alle ziemlich frustig.

 

Im Juli gab es auch eine spontane Hochzeit. Mein Bruder hat seine Liebste geheiratet, was wir mit einem gemeinsamen Schampus virtuell gefeiert haben. Viel lieber wäre ich natürlich live dabei gewesen, hätte alle in den Arm genommen und unsere Gläser beim Anstoßen klirren hören. Nachholen geht auch irgendwie schlecht, aber es werden sich andere Anlässe zum Feiern finden. Vielleicht wenn ich das neue Haus endlich mit eigenen Augen sehen kann, anstatt mit virtuellen Führungen vorlieb nehmen zu müssen. Wann auch immer es sein wird, ich freu mich jetzt schon drauf.

 

Die letzte Juli-Woche sind wir dann tatsächlich noch zu unserem Urlaub gekommen und es war eine super Woche. Wir waren total faul. Unsere maximalen Aktivitäten waren baden, lesen, schwimmen, essen, baden, Wein trinken, Uno spielen, baden und schlafen. Keiner hat sich dabei gelangweilt. Wir haben das anscheinend alle drei genau so gebraucht.

 

Sommerliche Grüße sendet

die Gatzingerin