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Unser 19. Monat

Mit dem Februar ist der zweite Monat des Jahres gefühlt im Galopp an mir vorbei gerauscht. Ein Faschings-Monat ohne Fasching, in Deutschland sogar ohne Faschingsferien. In den ersten Tagen des Monats haben auch wir hier ein bisi gezittert, ob die Kids zurück ins Homeschooling geschickt werden, aber der Kelch ist tatsächlich an uns vorrüber gezogen. Mittlerweile sind alle Risikogebiete in der Stadt und ebenso im ganzen Land zurückgestuft worden. Die kleine Zweite Welle der Wintermonate scheint gebannt zu sein. Doch die Regeln sind weiterhin relativ streng.

 

Der Junior hatte gut 11 Tage Chinese New Year Ferien, der Gatzinger war ebenso daheim. Auch wenn wir aufgrund der schwierigen Reise-Situation Shanghai nicht verlassen haben, hat uns allen die kleine Pause gut getan. Der Junior und ich haben so einige Bücher quasi inhaliert, endlich mal wieder zusammen Badminton gespielt und den Hund durch den Compound gejagt. Der Gatzinger hat sehr fleißig und ausdauernd auf dem Fahrrad gesessen und Kilometer gemacht und gemeinsam mit einem Freund Bier gebraut. Wir haben gegrillt und es genossen im Garten zu sein, ohne dass fiese Mücken uns piesacken. Der Junior hat sich mit seinen Freunden getroffen, es wurde hier, da und dort übernachtet und der Gatzinger und ich haben die Gelegenheit genutzt und waren gemeinsam in der Stadt unterwegs, etwas essen, herumlaufen, schauen und staunen. Nur einen schönen Ausflug mit Freunden haben wir gemacht. Eigentlich hatte ich Pläne für mindestens drei Unternehmungen, aber wir waren faul und haben uns einfach durch die Tage treiben lassen. Ja, es waren schöne Ferien, die für meinen Geschmack gerne noch ein bisi länger hätten dauern dürfen.

 

Im Februar hat es sich oftmals schon sehr nach Frühling angefühlt. Immer mehr Bäume fingen an zu blühen und ihren Duft zu verteilen. Verschiedene Zierkirschen, Magnolien, Forsythien, andere gelb blühende Sträucher, deren Namen ich nicht kenne, die aber sooo intensiv duften. Die ersten Bienchen waren zu sehen und die Temperaturen haben mich an manchen Tagen bereits in der Sonne schwitzen lassen. Der Rekord lag diesen Monat bei 25 Grad in Shanghai, aber das war tatsächlich eine Ausnahme. Trotzdem liebe ich diese ersten Frühlingstage sehr, wenn ich mit einem Kaffee auf der Terrasse sitze und die Nase in Richtung Sonne strecke. Das tut einfach nur gut.

Der Spinat wollte geerntet werden, der Rasen wächst und grünt wieder, aber einige Sträucher werde ich wohl sehr stark zurück schneiden müssen, da der Frost doch sichtbare Schäden hinterlassen hat. Die ersten Blümchen sind gepflanzt. Ich bin bereit für den Frühling. Aber vorher müssen wir noch durch eine kleine Regenzeit kommen, denn der März bringt in der Regel einige bis viele graue Regentage mit sich, die den wirklichen Frühling wohl noch etwas hinauszögern werden. Die ersten Folgen des Regenwetters spüren wir schon, denn wir alle sind gerade mehr oder weniger erkältet.

 

Was noch?

Mein Knie ärgerte mich in letzter Zeit wieder etwas, aber ich habe es im Griff, mache ein paar Übungen, lasse mich von der Faszienrolle massieren und momentan ist es wieder besser.

Meine Brote und Brötchen werden optisch immer schöner und schmecken so lecker, dass ich schon länger nicht mehr beim Bäcker war. Wer hätte das gedacht, wo ich doch noch nie ein großer Freund von Hefeteig und Backen war. Es wird, es wird!

 

Auf geht's in den März!

Liebe Grüße, die Gatzingerin