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Zu Besuch bei Elsa & Anna

Der Junior hatte vor kurzem Geburtstag. Passend dazu fragte eine befreundete Familie, ob er Lust hätte, auch dieses Jahr wieder mit ins Disneyland zu fahren. Was für eine Frage... natürlich wollte er mit! Und er würde sich freuen, wenn ich dieses Mal auch mitkommen würde, damit er mir das auch man zeigen könne. Welche Mama könnte in so einem Fall schon "nein" sagen? Noch nicht mal ich und ich bin eigentlich ganz gut im Nein-sagen.

 

Ich bin nicht so wirklich ein Freund von Freizeitparks. Das liegt nicht daran, dass ich die Attraktionen und Fahrgeschäfte dort nicht gerne fahren mag. Nein, das liegt daran, dass dort für meinen Geschmack in der Regel viel zu viele Menschen auf einem Fleck sind und ich es nicht mag, den halben Tag mit Schlangestehen und Warten zu verbringen. So war es also mein ganz persönliches Geburtstagsgeschenk, dass ich dieses Mal mit gekommen bin und er mir "sein" Disneyland zeigen konnte.

 

Am Montag und Dienstag hatten die Kids wegen der mündlichen Abiprüfungen schulfrei. Ein perfektes Timing, dachten wir, wenn wir das bei den Chinesen sehr beliebte Disneyland also an einem Wochentag besuchen können. Es war allerdings entgegen unserer Erwartung trotzdem ziemlich voll. Sicherlich immer noch weniger als am Wochenende, aber die Wartezeiten vor den Hauptattraktionen konnten sich sehen lassen. Das Wetter war genial. Es war nicht zu warm, meist bewölkt, manchmal sogar sonnig und pünktlich um kurz nach 8 Uhr auf dem Weg zum Park hörte der Regen auf. Besser geht's nicht.

 

Ich muss sagen, die Chinesen lieben Disney wirklich sehr. Wo sonst sieht man erwachsene Menschen mit Mickey Mouse Ohren, mit Hasen-Ohren, im kompletten Minnie Mouse Kostüm oder mit kleinen, automatischen Seifenblasen-Maschinen in der Hand herumlaufen? Nicht nur vereinzelt sondern richtig viele. Dazu all die vielen kleinen Mädchen in Elsa & Anna Prinzessinen-Kleidchen. Wo sonst schieben Väter verkleidete und müde Mütter und Töchter gemeinsam in einem großen Kinder-Buggy durch die Gegend?

 

Die 4 Jungs hatten jedenfalls einen Riesen-Spaß und liefen aufgeregt und glücklich von einem Highlight zum nächsten, bzw. von einer Warteschlange zur nächsten. Ihr persönliches best-of-Disneyland war auch dieses Jahr wieder die Achterbahn TRON, wo man wie auf einem Motorrad sitzend in einer mords-Geschwindigkeit durch die Gegend katapultiert wird. Einmal bin auch ich mit gefahren, aber für weitere Fahrten war ich dann doch nicht zu haben. Das hält mein Hirn nicht mehr aus.

Aber auch ich hatte natürlich meinen Spaß an diesem Tag. Der TRON war auf jeden Fall sehr beeindruckend. Mein persönliches Non-plus-Ultra war aber "Soaring over the Horizon" - ein 4D-Film Erlebnis, wo man kreuz und quer durch die Welt fliegt und dabei wirklich fast das Gefühl hat live vor Ort zu sein. Irre gut. Wenn die Elefanten durch die Savanne laufen staubt es und es riecht nach Sand und Afrika. Springt der Orca aus dem Wasser, hat man den Geruch von Meer in der Nase und feinste Wassertropfen fliegen durch die Luft. Diese virtuelle Reise findet über Augen, Ohren, Nase und Bewegung statt. Einfach nur faszinierend. Ebenso waren die "Pirates of the Caribean" auch ein tolles, virtuelles Erlebnis. Was das Gehirn uns doch für Streiche spielen kann. Herrlich.

 

Erwähnenswert bleibt vielleicht noch die "Roaring Rapids" Wildwasserbahn. Ich liebe Wildwasserbahn fahren. Es ist immer wieder ein Erlebnis sich auf dem Wasser im Kreis zu drehen und mit den Mitfahrern zu lachen und zu überlegen, wer denn wohl als nächstes ordentlich nass werden wird oder rückwärts fahren muss. Einfach ein Spaß. Bei den Chinesen scheint das aber irgendwie anders zu sein. Der Thrill "wer wird nass und wer bleibt trocken" ist hier anscheinend nicht gewünscht. Zu Beginn der Wartezeit, werden Regenponchos verkauft und ich würde sagen, dass 95% der Menschen in der Warteschlange sich einen gekauft haben. So standen sie in Plastik gehüllt in Reih und Glied und warteten auf das, was da kommt. Ich frage mich jedoch, wo der Spaß bleibt, wenn man gar nicht Gefahr läuft wenigstens etwas Wasser abzubekommen? Das Blödeste an der Sache ist in meinen Augen jedoch der Umstand, dass all diese Regencapes nach einmaliger Benutzung in einer riesengroßen, schwarzen Mülltonne landen. Sie können auch kein zweites Mal verwendet werden, da das Plastik so dünn ist, dass es beim Ausziehen meist kaputt reißt. Wenn wenigestens die Menschen, die auf keinen Fall nass werden wollen, doch bitt'schön ihre eigene Regenjacke dabei hätten. Aber was rege ich mich auf. Ich werde es nicht ändern können, ich werde es bloß weiterhin fürchterlich finden. Sowas nervt mich einfach.

 

Um 7 Uhr in der Früh sind wir daheim losgefahren. Um kurz vor 22 Uhr waren wir wieder zuhause. Dazwischen lagen 15 anstrengende und spaßige Stunden. Wir waren totmüde, platt, kaputt und fusslahm und sind einfach nur noch ins Bett gefallen. Ein guter Tag - trotz all der langen Wartezeiten - finde ich. Eine Wiederholung? Ich weiß noch nicht...vielleicht.

 

Liebe Grüße von Anna & Elsa soll ich ausrichten,

die Gatzingerin