Sie steht wahrscheinlich auf der Sightseeing-to-do-Liste eines jeden China-Reisenden. Jeder hat im Vorfeld schon unzählige Bilder gesehen und hat damit eine gewisse Erwartungshaltung aufgebaut. Wenn man diese gehypten Orte dann im Original sieht, führt das bei mir gerne mal zu Enttäuschungen. Weil die Bilder die Realität verzerren. Weil Bilder bearbeitet worden sind und nicht mehr dem entsprechen, was einen vor Ort erwartet.
Nicht so bei der Terrakotta Armee. Ich war beeindruckt. Ich bin immer noch beeindruckt. Diese uralten Figuren, aus Einzelteilen in mühsamer Kleinarbeit wieder zusammen gesetzt und aufgereiht in einer riesigen Ausstellungshalle. Es war ein Erlebnis und eine Freude. Trotz vieler Touristen, konnte ich mir alles in Ruhe ansehen, fand immer ein Plätzchen zum Schauen, Staunen und Fotografieren. Keine Figur gleicht der anderen. Jede ist ein Unikat und wurde von seinem Ton-Künstler signiert.
Was mir vorher nicht bewusst war, ist die Tatsache, dass die Puzzle-Arbeit noch lange kein Ende hat. Es warten noch unzählige Einzelteile von Soldaten, Generälen, Bogenschützen und Pferden auf ihre Ausgrabung und Rekonstruktion. Tagsüber gehören die Ausstellungshallen den Touristen und nachts arbeiten die vielen chinesischen Heinzelmännchen weiter an diesem überdimensionalen Puzzle. Unvorstellbar.
Ich hatte einen wirklich tollen Nachmittag mit den Terrakotta-Kriegern und konnte mich gar nicht satt sehen.
Mehr will ich dazu gar nicht sagen. Schaut euch die Bilder an oder noch besser: Fahrt eines Tages selber hin und schaut sie euch im Original an. Es lohnt sich.
Liebe Grüße,
die Gatzingerin
