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Unser 24. Monat

Mit dem Juli haben die Sommerferien begonnen. Abschiede standen bevor. Wobei für den Junior die Vorfreude auf gut sieben Wochen Ferien absolut im MIttelpunkt standen. Diesen Monat haben wir komplett in Shanghai verbracht. Bis Mitte August mussten wir auf unsere neuen Visa und damit auch auf unsere Pässe warten. Eine allerletzte Verlängerung. Nun dürfen wir bis Ende Juli kommenden Jahres in China bleiben und dann ist unsere Zeit hier auch schon rum.

 

Der Sommer in Shanghai ist einfach nicht schön. zu heiß. zu schwül. zu viel Regen. zu wenig Sonne. zu viele Mücken. Hier könnte man im Sommer eher zu einem Vitamin-D-Mangel kommen als im Winter. Ich habe letztens mal erstaunt festgestellt, dass wir unsere Terrasse und den Garten von Mitte September bis Ende Mai wesentlich intensiver nutzen als in den klassischen Sommermonaten.

 

So gingen die Tage für den Junior einher mit Indoor-Spielen, Lesen und Treffen mit Freunden; am liebsten gleich mit Übernachtung. Es wurde in den ein oder anderen Pool gehüpft, ein Kindergeburtstag gefeiert, ein Schock überwunden, weil sich ein Freund ganz übel den Arm gebrochen hatte, viel Eis gegessen und ein mittelprächtiger Freizeitpark besucht.

 

Bei uns Großen war es ähnlich unspektakulär. Der Gatzinger musste eh ganz normal arbeiten. Ich war das ein oder andere Mal in der Stadt, habe endlich eine neue Brille, bzw neue Brillengläser und mich das ein oder andere Mal mit Freundinnen auf dem Schneidermarkt herum getrieben.

 

Wir hatten eigentlich geplant, ein Wochenende in den nahen Bergen des Moganshan in einer kleinen Lodge zu verbringen, aber das mussten wir leider kurzfristig absagen, da sich ein ordentlicher Taifun auf unsere Gegend zu bewegte und wir nicht bei Sturm und Regen irgendwo festsitzen wollten. So haben wir statt unterwegs zu sein, 3 Tage mehr oder weniger komplett daheim verbracht und dem Taifun durch's Fenster zugesehen. Der Sturm war bei uns im Westen der Stadt Gottseidank weniger schlimm und auch die Wassermassen hielten sich in Grenzen. Dennoch fielen auch die Tage nach dem Sturm noch heftige Niederschläge und so bin ich mehrmals bis auf die Unterwäsche nass geworden als ich mit dem Roller unterwegs war.

 

Gefühlt ging es auch den gesamten Juli immer wieder um unsere Reiseplanung. Yunnan zu Beginn der Reise stand fest. Dann sollte es nach Tibet gehen und als Abschluss standen wieder faule Strandtage auf Hainan gemeinsam mit Freunden auf dem Plan. Ob die Reise nach Tibet stattfinden kann bzw. ob wir das benötigte Permit für die Einreise bekommen würden stand immer wieder auf der Kippe. Es war ein einziges Hin und Her und wir wussten bis zum Schluss nicht, ob es tatsächlich klappen würde als wir am 1.August in den Flieger Richtung Yunnan gestigen sind. Besonders wackelten die Reisepläne hier in China noch einmal für alle, da seit der letzten Juli-Woche wieder einige lokal übertragenen Delta-Coronafälle in einigen Provinzen aufgetreten sind. Ausgangspunkt war ein Flughafenmitarbeiter in Nanjing. Da werden die Oberbestimmer des Landes schnell nervös und man weiß nie so recht, welche neue Regel morgen gilt ,an die heute noch nicht zu denken war. Es ist und bleibt spannend.... und unberechenbar.... und das zerrt mal mehr, mal weniger an den Nerven.

 

Das war unser Juli. Gefühlt ist nicht viel passiert. Aber auch das ist voll ok. Faule Tage müssen auch sein zwischendurch. Aber hey... 2 Jahre China sind schon vorbei!

 

Herzliche Grüße,

die Gatzingerin